Permakultur, was ist das?
„Permakultur ist ein Gestaltungskonzept um nachhaltige Landschaften, Gärten und Siedlungen nach dem Vorbild natürlicher Muster und Kreisläufe zu schaffen.“
(Toby Hemenway, Autor des Permakultur-Standardwerkes Gaia‘s Garden)
„Permakultur dreht sich um die Gestaltung nachhaltiger menschlicher Siedlungen. Es ist eine Philosophie und ein Konzept für Landnutzung, das ein- und mehrjährige Pflanzen, Tiere, Boden, Wassermanagement und menschliche Bedürfnisse zu komplex vernetzten produktiven Gemeinschaften verbindet.“
(Bill Mollison, „Gründervater“ der Permakultur).
Ziel der Permakultur ist es, in der Landwirtschaft, im Garten und/oder Waldgarten wieder funktionierende Kreisläufe zu etablieren um wieder im Einklang mit der Natur dauerhaft und nachhaltig zu leben zu wirtschaften. Der Mensch sollte dabei möglichst nicht in die Kreisläufe, in die Ökosysteme eingreifen. Jeglicher "industrieller" Eingriff durch den Menschen hat unmittelbar negative Auswirkungen auf diese Kreisläufe der Natur. Je mehr sich diese Kreisläufe der Natur selbst regulieren, desto besser und desto eher handelt es sich dann um Permakultur.
Sie diese Ökosysteme stabil, sprechen wir von dauerhafter und nachhaltiger Land- und Gartenwirtschaft. Dazu gehören nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Tiere. Bei der Permakultur werden Pflanzenbau und Tierhaltung als Gesamtsystem zusammen betrachtet. Wichtig ist eine harmonische Wechselwirkung zwischen Landschaft, Tieren, Pflanzen, Wasser, Energie und Boden, erst dann können in sich geschlossene Kreisläufe dauerhaft entstehen.

Woher kommt Permakultur neuerdings?
Angefangen hat Permakultur Ende der 70er Jahre mit zwei australischen Forschern in Tasmanien, nämlich Bill Mollison und sein Student David Holmgren. Mollison war fasziniert von der naturverbundenen Lebensweise der Aborigines und vom Artenreichtum des tasmanischen Regenwaldes. Er schlussfolgerte, dass stabile Ökosysteme und Naturvölker etwas gemeinsam hatten: Um seit Jahrtausenden auf der Erde existieren zu können, machten diese beiden Systeme irgendetwas ziemlich richtig.
Die zwei Australier machten sich schließlich daran, dieses „irgendetwas ziemlich richtig machen“ in Worte zu fassen und die Prinzipien zu beschreiben, die diese beiden Systeme so widerstandsfähig und nachhaltig machen.
Während der Forschungsarbeiten unternahm vor allem Mollison viele Reisen und tauschte sich mit Experten aus den unterschiedlichsten Ländern aus. Er fand heraus, dass bereits viele Lösungen (z.B. das Waldgartenkonzept) existierten, die genau den Prinzipien folgten, die Holmgren und er erforschten.
Als Ergebnis ihrer Forschungen veröffentlichten Mollison und Holmgren verschiedene Bücher, in denen sie die gesammelten Strategien für nachhaltige Landnutzung vorstellen und die dahinter stehenden Denkweisen erklären. Mollisons Buch: Permaculture – A Designer’s Manual (1988) wurde schließlich zum Standardwerk für Permakultur-Designer auf der ganzen Welt.
Unsere Vorfahren/Ahnen haben diese Art mit der Natur zu leben bereits lange zuvor schon gelebt. Durch die Industrialisierung geriet sie nach und nach wieder in Vergessenheit. Auch gab es Institutionen, welche vorrangig ganz bewußt versuchten, dieses Wissen "auszurotten". Wie immer, geht es um Macht und Abhängigkeit. Permakultur ebnet einem den Weg zur Unabhängigkeit in der Selbstversorgung.
Wie sagte Viktor Schauberger so schön:
„In der Natur geschieht nichts zufällig. Wir Menschen haben es in der Hand, die Natur zu kopieren, aber vorher müssen wir sie kapieren, um die guten Geister zu rufen.“

Krameterhof von der Familie Holzer
Mit ihrem Hof im Salzburger Lungau wollen sie zeigen, was alles möglich ist, wenn man sich die Komplexität, Vielfalt und Produktivität der Natur zunutze macht.
Sie können am Krameterhof sichtbar machen, dass es landwirtschaftliche Alternativen zum agrarischen Einheitsbrei gibt und dass es sich lohnt, verantwortungsvoll mit der Natur und ihren Ressourcen umzugehen. Ökonomie und Ökologie treten aus ihrer Perspektive nicht als Gegenspieler, sondern als Partner auf.
Die menschgemachte ökologische Krise ist nicht zu übersehen, ein Weitermachen wie bisher ist deshalb keine Option. Das gilt insbesondere für den Landwirtschaftssektor, der im Begriff ist, sich seiner Lebensgrundlage zu berauben.
Sie sind überzeugt, dass die Landwirtschaft Teil der Lösung sein muss und dass wir Kulturlandschaften so ausstatten und gestalten können, dass sie dauerhaft produktiv und divers sind. Jenseits von Monokulturen, Massentierhaltung und Raubbau an der Natur, gibt es ein Wirtschaften mit der Natur, das verantwortungsvoll, nachhaltig und kreativ ist.
Sie arbeiten nach den Prinzipien der Permakultur. Das umfasst unsere Denk- und Bewirtschaftungsweise, also unseren Umgang mit Menschen, Landschaft, Tieren, Pflanzen, Wasser, Energie und Boden.
„Permakultur ist ein Design-System, das nachhaltige Kulturlandschaften kreiert.“
(Bill Mollison – Introduction to Permaculture)
Der Krameterhof von Sepp Holzer ist ein sehr gutes Beispiel für Permakultur. Der Agrar-Rebell Sepp Holzer hat 2009 den Hof an seinen Sohn übergeben und hat daher auch eine eigene Seite.
